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2024 by Cappella Cantica e.V.
CHORFAHRT NACH TRONDHEIM 19. - 23.09.24
Ungewohnt früh, aber pünktlich morgens um 05.00 startete unsere Reise von Bocholt nach Trondheim. 45 Canticas waren freudig aufgeregt und gespannt auf die lange erwartete Tour. Nach pünktlichem Abflug in Amsterdam, und problemloser Ankunft mittags am Flughafen in Trondheim freuten wir uns sehr über schönes sonniges Wetter, welches uns auch für die gesamte Zeit erhalten blieb. Per Bus wurden wir zu unserm Hotel mitten in der Stadt gebracht. Nachdem alle ihre Zimmer bezogen hatten, verschafften sich einige daher schon mal einen ersten Überblick über die Stadt.
Gegen Abend bereiteten wir uns durch eine Sonderprobe in der Missionskirche nochmals intensiv auf das Konzert am Samstag vor.
Abends wurden wir nach dem Essen von einer Delegation des Jonsvatnet Sangkor begrüßt. Für den lieben Empfang bedankten wir uns mit den Liedern "Peace" und "Bouree".
Freitag um 10.00 trafen wir uns mit Thomas Lerdahl, ein gebürtiger Bocholter, aber seit über 25 Jahren in Trondheim ansässig. Er zeigte uns auf sehr individuelle und persönliche Art seine Stadt. Die Führung endete am Nidarosdom. Nach einer sehr interessanten Dom-Führung durften wir dort noch noch zwei Lieder singen; ein unglaublich schönes und beeindruckendes Erlebnis!
Um 17.00 trafen wir uns mit dem Jonsvatnet Sangkor zum "Busksang“ (Buschsang): Auf vier verschiedenen Plätzen sangen wir einzeln und gemeinsam einige Lieder. Das war ein tolles Erlebnis, dass wir so in Deutschland nicht kennen. Ein gemeinsames Pizzaessen mit 85 Sängern rundete den perfekten Tag ab.
Am Samstag um 13.00 trafen sich beide Chöre zu den einzelnen und der gemeinsamen Probe im Konzertlokal „Havet Arena“. Ab 17.00 führten wir unser gemeinsames Konzert auf, den Anfang machte der Jonsvatnet Sangkor. Danach sangen wir von Cappella Cantica. Mit dem Lied "Nidelven stille" auf Norwegisch, eine Trondheimer „Nationalhymne“ (ähnlich wie das „Lied von der Aa“ für uns Bocholter) haben wir sowohl den Jonsvatnet Sangkor als auch das Publikum überrascht. Zum Schluss bildeten beide Chöre gemeinsam einen gemischten Chor mit 100 Sänger*innen. Es war überwältigend und wunderschön.
Nach dem Konzert stieg die gemeinsame Party. Wir pflegten die deutsch-norwegische Freundschaft intensiv. Neue Kontakte wurden geknüpft und vorhandene nach 2 Jahren wieder aufgefrischt. Sogar ein Musik-Quiz mit dem Thema „Internationale Schlager aus 60 Jahren Eurovision Song Contest“ hatten Thomas und Bjørn Sigurd Skjelbred (der Dirigent des Jonsvatnet sangkor) vorbereitet!
Musik überwindet alle Grenzen, auch die sprachlichen.
Am Sonntag zeigte uns Thomas bei einer Busrundfahrt und herrlichen Spaziergängen einige Schönheiten am Trondheimfjord, wie z.B. die Festung auf dem Steinvikholmen und den Klostergarten auf Tautra. Mit Gesang und gutem Essen ging der Tag zu Ende.
Bei der Verabschiedung am Sonntag abend (von Thomas und seiner Marianne) und am Montag morgen von Björn Sigurd fielen bewegte Worte und ein paar rührende Tränen. Trotz allem hieß es Abschied nehmen…
Die Rückreise verlief problemlos. Zufrieden und voll toller Eindrücke kamen wir nach Hause.
Diese Reise war länderverbindend und war demnach ganz im Sinne der norwegisch-deutschen Willy Brandt Stiftung. Sie zeigte uns wie wichtig grenzübergreifende Freundschaft für uns alle ist, und wie das Verständnis zwischen verschiedenen Menschen und Ländern uns prägt. Musik schwingt sich über alles hinweg.
Capella Cantica möchte sich beim Jonsvatnet sangkor noch einmal für deren einzigartige Gastfreundschaft bedanken. Beide Chöre bedanken sich ganz herzlich für die großzügige Unterstützung der norwegisch-deutschen Willy Brandt Stiftung. Hier findet ihr einen Bericht über die Reise auf der Web-Seite der Willi Brandt Stiftung!
Mit Unterstützung vieler Helfer vor, während und nach unserem gemeinsamen Konzert mit dem Norwegischen Chor, erlebten wir ein außergewöhnliches Wochenende.
Der aus Bocholt stammende Thomas Lerdahl und Esther Bohne, die Vorstandsvorsitzende von Cappella Cantica, initiierten dieses Treffen. Zwei Jahre - mit Unterbrechung durch die Corona-Pandemie - wurden bis das komplette Programm erarbeitet war, unzählige Mails ausgetauscht. Eine anstrengende aber auch spannende Zeit.
Thomas Lerdahl organisierte die Reise und den Aufenthalt in Bocholt für insgesamt 60 Beteiligte. Für jeden Teilnehmer erstellte er einen 15-seitigen „Guide“, aus dem alle wichtigen Informationen über Bocholt und für das Wochenende ersichtlich und verständlich waren.
Eine Abordnung des Bocholter Chores begrüßte am Freitagabend die norwegischen Gäste im Europahaus. Sofort herrschte eine lockere freundschaftliche Stimmung, alle Unsicherheiten lösten sich in Luft auf. Befürchtete Verständigungsschwierigkeiten zeigten sich ganz schnell als nichtig. Die Stimmung war sehr herzlich, es wurde viel gelacht und man hatte das Gefühl, als kenne man sich schon lang. Bei den ersten musikalischen Kostproben im Laufe des Abends überlief uns Gänsehaut.
Das Konzert am Samstag war berauschend, magisch und begeisternd, eine unglaubliche Stimmung, die alle berührt hat. Schon bei der ersten gemeinsamen Probe und dem Lied „Die Gedanken sind frei“, wechselten strahlende Blickkontakte zwischen den Sängern. Beim tatsächlichen Konzert sprang dieser Funke auf das Publikum über. Alle waren vom Erfolg, dem Applaus, den geforderten Zugaben und den standing ovations überwältigt.
Der abendliche Ausklang in der Sky Lounge des Textilmuseums glich einer Manifestation der Verbindung zwischen Menschen. Es wurde gesungen, gelacht, gespeist und getrunken, alles in freundschaftlicher Verbundenheit. Die Luft war erfüllt vom Reden über das soeben Erlebte in Englisch, Deutsch, Norwegisch und mit Händen und Füssen. Musik verbindet über Grenzen und Sprachen hinweg, heißt es, an diesem Abend in unmittelbarer Form erlebt, verspürt man es um ein Vielfaches intensiver.
Am Sonntag brachten viele der norwegischen Chormitglieder im St. Elisabeth Haus in Isselburg, wo der Vater von Herrn Lerdahl wegen eines gebrochenen Beines auf Kurzzeitpflege war und deshalb nicht am Konzert teilnehmen konnte, ein Ständchen.
Der Besuch des archäologischen Freilichtmuseums in Xanten, lud zu einem anregenden Ausflug in die Geschichte ein. Am Xantener Südsee genossen die Sänger bei Sonnenschein ein Picknick. Besonders ein paar Flaschen selbstgemachten Rhabarberlikörs aus dem Keller des Vaters von Herrn Lerdahl waren ein Volltreffer. Nicht fehlen durfte der Besuch des Wallfahrtsortes Kevelaer, zu dem sich jährlich Bocholter Rad- und Fußpilger auf den Weg machen. Der Tag schloss mit einer 3-stündige Rheinschifffahrt ab Rees mit Abendessen an Bord ab.
Der Montag wurde schließlich ein „freier“ Tag. Eine Abteilung Norweger traf sich dennoch zu einem Minikonzert in der St. Georgskirche. Mitglieder von Cappella Cantica besuchten und verabschiedeten am Montagabend unsere Gäste.
Unser Gastchor trat am Dienstag die Heimreise an. Die Wartezeit bis zum Abflug nutzte ein Teil der Reisenden für einen Abstecher nach Amsterdam. Die zweite Gruppe unternahm in Zandvoort noch ein kraftvolles Herzkreislauftraining in Form eines Bades in der Nordsee.
Dieses Wochenende entwickelte sich im wahrsten Sinn des Wortes zu einem interkulturellen Ereignis. Cappella Cantica ist zu einem Gegenbesuch in Trondheim in 2024 eingeladen. Neben der Musik spielen der gegenseitige Austausch und die Unterstützung beim Ankommen in einer fremden bzw. ungewohnten Gesellschaft eine wichtige Rolle. Unsere junge Freundschaft kann hoffentlich ausgebaut werden.
Wo hat es in Bocholt zuletzt ein Ereignis gegeben, bei dem 100 Sängerinnen und Sänger aus zwei Nationen ein gemeinsames Konzert auf der Bühne vierstimmig, teilweise a cappella gesungen haben!! Das war wirklich einmalig und zeigt wie Musik grenzenlos völkerverbindend und mitreißend ist.